Interview mit Bernhard Riess

Rückblick AMAP 1999, Ausblick AMAP 2000

 

Der Berliner AMAP, Amateurpokal des SV Königsjäger Süd-West, ist eine der großen Schachveranstaltungen mit Breitensportcharakter im Berliner Schach. Auch im Jahr 2000 wird dieses bei vielen BSV-Mitgliedern, Betriebsschachspielern und vereinslosen Schachfreunden beliebte Schnellschachturnier mit Unterstützung des Oberstufenzentrums Verkehr, Wohnungswirtschaft, Steuern wieder stattfinden. Termin ist das erste Wochenende nach den Berliner Schul-Sommerferien:

 

Hier gab und gibt es auch in Zukunft Sachpreise auch für die Klassen DWZ unter 1500 und unter 1800 sowie Damen- und Jugendpreise. Einige "Freunde des AMAP" waren nach dem AMAP 1999 spontan bereit, der Berliner Schachszene in einem Interview zu erklären, was für sie das Besondere am AMAP ist und warum sie auch im Jahr 2000 wieder mitspielen wollen. Diese Schachfreunde sind weder Mitglieder bei den Königsjägern, noch haben sie vor es zu werden. Es sind Schachfreunde, die meinen, Berlin braucht den AMAP als die jährliche Schach-Großveranstaltung im Bereich des Breitensports.

 

Bisherige Interviewpartner:

Carsten Schmidt (siehe RochadeEuropa 12/1999), Brigitte von Herman (RochadeEuropa 01/2000).

 

Herr Riess, wie lief der AMAP 1999 für Sie?

R.: Mit 4 Punkten aus 9 Partien blieb ich unter meinen eigenen Erwartungen, zumal ich in einigen Partien doch böse gepatzt habe.

Einen Turnierpreis haben Sie leider nicht gewonnen. Es scheint, Sie waren trotzdem nicht unzufrieden mit dem AMAP-Wochenende?

R.: Ja, es war ein schönes Turnier in angenehmer Atmosphäre mit dem gut gewählten Zeitrahmen von neun 30-Min.-Partien in 2 Tagen, bei dem ich auch einige Bekannte getroffen habe. Meinem Gegner in der Schlussrunde hatte ich z.B. das letzte Mal bei einem der legendären Turniere des Schachpastors Heiner Früh in den achtziger Jahren gegenüber gesessen.

Im Verbandsschach, also im Bereich des BSV, kennen Sie vermutlich nur einige wenige Insider. Im Bertriebsschachverband, der Fachvereinigung Schach, geht Ihr Bekanntheitsgrad dagegen sicherlich in Richtung 100 %. Können Sie sich den BSV'lern und den Lesern dieses Interviews bitte kurz vorstellen?

R.: Gerne, ich spiele seit 1984 bei der SV OSRAM e.V. - der ältesten Betriebsschachgruppe Deutschlands -Betriebsschach, bin dort seit 1992 Funktionär und seit 1997 1.Vorsitzender der Schachabteilung. Seit 1997 bin ich auch in der FV Schach ehrenamtlich tätig, derzeit als stellvertretender Spielleiter. Zusätzlich habe ich die Internet-Seite der FV Schach aufgebaut, die seit dem 06.09.1998 Online ist. Seitdem bin ich auch der Webmaster dieser Site.

Wer sind die anderen "Macher" in der Fachvereinigung Schach und wie sind die Aufgaben verteilt?

R.: Unser 1. Vorsitzender ist Hans Lücke von der SV Dresdenia, ihm obliegen die Verwaltungsaufgaben und der Kontakt zu unserem Dachverband, dem Betriebssportverband Berlin-Brandenburg. Der Schatzmeister ist Dr. Klaus-Jürgen Sievert (BSG Berliner Volksbank). Schriftführer ist Wolfgang Wendt von der BSG Allianz und Jörg Dippe (SK Gillette) ist als Spielleiter für den reibungslosen Ablauf der Verbandsturniere verantwortlich. Zusätzlich ist er Chefredakteur des Schachexpress, unserer Verbandszeitung.

Am AMAP nahmen immer schon Betriebsschachspieler teil. Sie werben als Webmaster auf Ihrer FV-Schach-Homepage (www.fvschach.de) bereits für unseren AMAP 2000. Vielen Dank! Berührungsängste zwischen BSV und FV-Schach scheinen auch Sie nicht zu haben?

R.: Nein, denn wir haben ja alle die gleiche Leidenschaft: Schachspielen! Dass wir diesem Hobby in verschiedenen Verbänden nachgehen, ist meines Erachtens doch kein Grund, Kontakte zu vermeiden, zumal einige Spieler ja in beiden Verbänden aktiv sind.

Die Grenzen zwischen Betriebs- und Verbandsschach werden offenbar durchlässiger. Auf der Homepage des BSV wurde zuletzt sogar über das Betriebsschach-Schnellturnier "20 Jahre ACCSB" berichtet. Einen Bericht über "40 Jahre FV Schach" suchte man dort und auch in den Schachzeitungen vergeblich. Nur auf Ihrer Homepage konnte man etwas über dieses Berliner Schachgroßereignis 1999 lesen. Woran lag dies?

R.: Es wurde nicht nur auf der Homepage über unser Jubiläum berichtet, sondern auch im Schachexpress, unserem Pendant zum Mitteilungsblatt des BSV, sowie in der Fußball-Woche, dem offiziellen Organ des Betriebssportverbandes Berlin-Brandenburg. Die Werbung für dieses Turnier lief über die genannten Medien sowie mit persönlichen Anschreiben an die BSG’en und an die Betriebsschachverbände anderer Städte.

Das Jubiläumsturnier mit Gästen aus ganz Deutschland und anschließendem Festakt verdiente sicherlich eine noch größere Publizität?

R.: Dagegen hätten wir sicher nichts einzuwenden gehabt. Die Resonanz auf das Turnier hat uns jedoch zufriedengestellt, besonders das positive Feedback aller Teilnehmer nach der Veranstaltung..

Zurück zum AMAP: Der Breitensportgedanke dieses Turniers eines Schachvereins des Berliner Schachverbandes ist offenbar auch für Betriebsschachspieler attraktiv. Ist es jedoch eine falsche Beobachtung, dass Turniere am Wochenende eher nicht die Interessenlage vieler Betriebsschachspieler treffen?

R.: Das kann sicher nicht so pauschal gesagt werden, ein latentes Interesse ist sicher bei vielen vorhanden. Oft scheitert die Teilnahme einfach an Terminproblemen. Wenn ich von meiner Person ausgehe, brauche ich bei meinen vielen schachlichen – und beruflichen – Verpflichtungen natürlich auch Zeit für meine Familie. Dafür ist dann meist nur das Wochenende da.

Es gibt kritische Stimmen, die dem Betriebsschachverband vorwerfen, dem BSV Spieler "abzuwerben". So ganz falsch ist der Vorwurf doch nicht, es fehlt der FV Schach doch offenbar am eigenen Nachwuchs?

R.: Wir haben kein Interesse, irgendwo Spieler abzuwerben, wir ermöglichen lediglich allen Spielern, auch bei uns mitzuspielen ! Dass wir keine Nachwuchsarbeit betreiben, liegt u.a. an der Tatsache, dass in vielen Firmen, die ja die Spielorte unserer BSG’en sind, Kinder und Jugendliche keinen Zutritt haben. Wir können daher also systembedingt erst an Azubis herangehen.

Empfinden Sie eigentlich so etwas wie "Webmaster-Konkurrrenz" zum BSV, also zu Frank Hoppe? Auch auf seiner Homepage (www.berlinerschachverband.de) wurde dankenswerterweise schon sehr früh für unseren AMAP 2000 geworben.

R.: Im Gegenteil, denn erst mit beiden Homepages wird das gesamte Berliner Schachleben im Internet abgedeckt. Jeder betreut primär seine Zielgruppe und die dabei entstehenden Überschneidungen sollten für alle von Vorteil sein. Schließlich sind unsere Sites ja auch durch Links miteinander verbunden und ich stehe mit Frank Hoppe in Kontakt.

Wichtig für den veranstaltenden Schachverein Königsjäger Süd-West war es, dass durch die frühe Terminbekanntgabe niemand am 9. und 10. September ein Schachturnier in Berlin und Brandenburg veranstaltet. Sie spielen doch sicherlich wieder mit?

R.: Sofern keine wichtigen privaten Termine dazwischenkommen, bin ich dabei.

Vielen herzlichen Dank für das Interview. Wir sehen uns spätestens zum AMAP am 9. und 10. September 2000.

Für den SV Königsjäger Süd-West, Olaf Ritz

 

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